UIEV Heidelberg:DIE SMARTE STADT NEU DENKEN: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Nach der „kreativen Stadt“ (Richard Florida) zieht heute die „intelligente“ Stadt – die smart city – alle Aufmerksamkeit auf sich. Zu einer Art Markenartikel geworden, wirkt sie besonders auf das große Geld, auf Konzernmacht und Privatunternehmen anziehend. Indem die Smart City Ressourcen auf clevere Weise zu nutzen weiß, bietet sie günstige und effektive Lösungsansätze für soziale und politische Probleme. Zwar ist diese Stadt sicher, optimiert und funktional, doch ist sie weder nachhaltig noch gerecht noch fördert sie die politische Teilnahme. | |
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In dieser Studie weichen Evgeny Morozov und Francesca Bria von rein technischen Ansätze ab, die das Hauptproblem intelligenter Technologien vor allem in deren Regulierungsimpuls verorten. Aus einer politökonomischen Perspektive betrachtet wird deutlich, dass die Smart City nicht außerhalb neoliberaler Strukturen gedacht werden kann. So sehen sich gerade im Zeitalter der Austerität viele Städte dazu gezwungen, die Verwaltung der öffentlichen Infrastruktur und anderer Leistungen privaten Dienstleistungsunternehmen zu überlassen. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, werden die Dezentralisierung und Entpersönlichung der politischen Sphäre in Kauf genommen. | In dieser Studie weichen Evgeny Morozov und Francesca Bria von rein technischen Ansätze ab, die das Hauptproblem intelligenter Technologien vor allem in deren Regulierungsimpuls verorten. Aus einer politökonomischen Perspektive betrachtet wird deutlich, dass die Smart City nicht außerhalb neoliberaler Strukturen gedacht werden kann. So sehen sich gerade im Zeitalter der Austerität viele Städte dazu gezwungen, die Verwaltung der öffentlichen Infrastruktur und anderer Leistungen privaten Dienstleistungsunternehmen zu überlassen. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, werden die Dezentralisierung und Entpersönlichung der politischen Sphäre in Kauf genommen. | ||
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Wie können Städte nicht nur die Kontrolle über Daten und Infrastruktur wiedererlangen, sondern auch über die von intelligenten Technologien vermittelten Leistungen wie öffentliche Versorgung, Verkehrsmittel oder Bildungs- und Gesundheitswesen? Anhand einer Vielzahl von Beispielen und Fallstudien aus aller Welt stellen die Autoren alternative Modelle einer intelligenten Stadt vor, die auf der Grundlage demokratischer Formen des Datenbesitzes oder kooperativer Modelle für Dienstleistungsangebote operieren. | Wie können Städte nicht nur die Kontrolle über Daten und Infrastruktur wiedererlangen, sondern auch über die von intelligenten Technologien vermittelten Leistungen wie öffentliche Versorgung, Verkehrsmittel oder Bildungs- und Gesundheitswesen? Anhand einer Vielzahl von Beispielen und Fallstudien aus aller Welt stellen die Autoren alternative Modelle einer intelligenten Stadt vor, die auf der Grundlage demokratischer Formen des Datenbesitzes oder kooperativer Modelle für Dienstleistungsangebote operieren. | ||
− | Evgeny Morozov ist ein bekannter Kritiker des digitalen Kapitalismus, der sich in seiner Arbeit mit der Frage beschäftigt, wie große Technologieunternehmen unsere Gesellschaft verändern und die Demokratie beeinflussen. Er ist Autor mehrerer Bücher und schreibt für verschiedene Zeitungen, darunter „New York Times“, „The Economist“, „Guardian“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Francesca Bria ist Expertin digitaler Strategien, Technologien und Informationspolitik und hat einen Doktorgrad in Innovationswirtschaft erworben. Sie ist sie in sozialen Bewegungen aktiv, die sich für freien Zugang ( | + | Evgeny Morozov ist ein bekannter Kritiker des digitalen Kapitalismus, der sich in seiner Arbeit mit der Frage beschäftigt, wie große Technologieunternehmen unsere Gesellschaft verändern und die Demokratie beeinflussen. Er ist Autor mehrerer Bücher und schreibt für verschiedene Zeitungen, darunter „New York Times“, „The Economist“, „Guardian“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Francesca Bria ist Expertin digitaler Strategien, Technologien und Informationspolitik und hat einen Doktorgrad in Innovationswirtschaft erworben. Sie ist sie in sozialen Bewegungen aktiv, die sich für freien Zugang (open access), freie Technologien und digitale Rechte starkmachen. Bria leitet das Referat für Technologie und digitale Innovation des Stadtrats von Barcelona. |
Die fünfte Publikation in unserer „City Series“ zeigt auf, wie eine intelligente Stadt funktioniert, wo die Schwachstellen dieses Modells liegen und was auf dem Spiel steht, wenn Städte zunehmend digitalisiert werden. Mit ihrem Entwurf eines alternativen Modells plädieren die Autoren nicht einfach für eine Hightech-Version einer sozialistischen Stadt, sondern sie bieten praktische Lösungsmöglichkeiten für Smart Cities an, die ihre technologische Souveränität aufrechterhalten wollen. | Die fünfte Publikation in unserer „City Series“ zeigt auf, wie eine intelligente Stadt funktioniert, wo die Schwachstellen dieses Modells liegen und was auf dem Spiel steht, wenn Städte zunehmend digitalisiert werden. Mit ihrem Entwurf eines alternativen Modells plädieren die Autoren nicht einfach für eine Hightech-Version einer sozialistischen Stadt, sondern sie bieten praktische Lösungsmöglichkeiten für Smart Cities an, die ihre technologische Souveränität aufrechterhalten wollen. |
Aktuelle Version vom 11. April 2018, 00:00 Uhr
Wie urbane Technologien demokratisiert werden können
Evgeny Morozov und Francesca Bria - November 2017
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... zitiert von o.g. Internet-Seite:
Nach der „kreativen Stadt“ (Richard Florida) zieht heute die „intelligente“ Stadt – die smart city – alle Aufmerksamkeit auf sich. Zu einer Art Markenartikel geworden, wirkt sie besonders auf das große Geld, auf Konzernmacht und Privatunternehmen anziehend. Indem die Smart City Ressourcen auf clevere Weise zu nutzen weiß, bietet sie günstige und effektive Lösungsansätze für soziale und politische Probleme. Zwar ist diese Stadt sicher, optimiert und funktional, doch ist sie weder nachhaltig noch gerecht noch fördert sie die politische Teilnahme.
In dieser Studie weichen Evgeny Morozov und Francesca Bria von rein technischen Ansätze ab, die das Hauptproblem intelligenter Technologien vor allem in deren Regulierungsimpuls verorten. Aus einer politökonomischen Perspektive betrachtet wird deutlich, dass die Smart City nicht außerhalb neoliberaler Strukturen gedacht werden kann. So sehen sich gerade im Zeitalter der Austerität viele Städte dazu gezwungen, die Verwaltung der öffentlichen Infrastruktur und anderer Leistungen privaten Dienstleistungsunternehmen zu überlassen. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, werden die Dezentralisierung und Entpersönlichung der politischen Sphäre in Kauf genommen.
Wie können Städte nicht nur die Kontrolle über Daten und Infrastruktur wiedererlangen, sondern auch über die von intelligenten Technologien vermittelten Leistungen wie öffentliche Versorgung, Verkehrsmittel oder Bildungs- und Gesundheitswesen? Anhand einer Vielzahl von Beispielen und Fallstudien aus aller Welt stellen die Autoren alternative Modelle einer intelligenten Stadt vor, die auf der Grundlage demokratischer Formen des Datenbesitzes oder kooperativer Modelle für Dienstleistungsangebote operieren.
Evgeny Morozov ist ein bekannter Kritiker des digitalen Kapitalismus, der sich in seiner Arbeit mit der Frage beschäftigt, wie große Technologieunternehmen unsere Gesellschaft verändern und die Demokratie beeinflussen. Er ist Autor mehrerer Bücher und schreibt für verschiedene Zeitungen, darunter „New York Times“, „The Economist“, „Guardian“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Francesca Bria ist Expertin digitaler Strategien, Technologien und Informationspolitik und hat einen Doktorgrad in Innovationswirtschaft erworben. Sie ist sie in sozialen Bewegungen aktiv, die sich für freien Zugang (open access), freie Technologien und digitale Rechte starkmachen. Bria leitet das Referat für Technologie und digitale Innovation des Stadtrats von Barcelona.
Die fünfte Publikation in unserer „City Series“ zeigt auf, wie eine intelligente Stadt funktioniert, wo die Schwachstellen dieses Modells liegen und was auf dem Spiel steht, wenn Städte zunehmend digitalisiert werden. Mit ihrem Entwurf eines alternativen Modells plädieren die Autoren nicht einfach für eine Hightech-Version einer sozialistischen Stadt, sondern sie bieten praktische Lösungsmöglichkeiten für Smart Cities an, die ihre technologische Souveränität aufrechterhalten wollen.