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18:26, 19. Dez. 2019 ==1.==
===Offenheit und Neugierde, Digitale Technik, Diskurs und Werte für die Kommune der Zukunft===
Die Gesellschaft verändert sich. Die digitale Transformation<br />wird das Leben der Menschen nachhaltig neu justieren<br />und tut dies schon. Die Art und Weise, wie Menschen miteinander<br />umgehen, wird sich ändern: wie sie miteinander<br />kommunizieren, wie und wo sie sich begegnen und unterstützen,<br />wie sie in einer globaleren Welt immer mehr die<br />Nähe suchen und sich gleichzeitig weltweite Informationen<br />zunutze machen, wie Menschen Geschäfte abschließen<br />und durchführen oder wie sie ihren Bedürfnissen nachkommen<br />und sich ihre täglichen Wünsche und Träume erfüllen.<br />Dies alles findet vor allem in der realen Welt statt, nur die<br />Instrumente hierfür werden vielfältiger, die Interaktion wird<br />schneller, digitaler und vernetzter, die Potenziale wachsen.<br />Dementsprechend sind der Weg und das Ziel der Gestaltung<br />der digitalen Transformation sehr individuell. Sie können<br />nur eigenständig von den Menschen vor Ort selbst definiert<br />und dann unterstützt werden.
((Abb. 1 einfügen))
Bestimmte Ideen, Produkte und Dienstleistungen finden<br />breite Unterstützung, werden von allen genutzt, manche<br />sind Nischenabnehmern vorbehalten und viele verschwinden<br />nach kurzer Zeit wieder. Dementsprechend richtet sich<br />der Prozess der digitalen Transformation zutiefst an einer<br />konstruktiven, liberalen Bürgergesellschaft aus: Der Erfolg<br />des gesellschaftlichen Wandels definiert sich aus dem beschleunigten<br />Prozess von „Trial and Error“ und der Bereitschaft,<br />einerseits immer wieder neue Wege gehen zu wollen,<br />andererseits auch aus den Fehlern und Erfahrungen der Vergangenheit<br />zu lernen – und das in einem „digitalen Tempo“.
<br />Die Digitalisierung der Gesellschaft verändert gesellschaftliche<br />Prozesse und hinterfragt Wertvorstellungen. Dies bietet<br />die Chance, bisherige Übereinkünfte – beispielsweise das<br />Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft, aber auch die<br />Rolle von Kommunen zu ihren Bürgerinnen und Bürgern,
zur Privatsphäre, Datenschutz oder geistigem Eigentum –<br />abseits rein technischer Fragen – vorurteilsfrei neu zu diskutieren<br />und so überfällige Veränderungen anzustoßen oder<br />auch an Bewährtem festzuhalten. Die technischen Innovationen<br />der letzten Jahre sorgen jedoch, wie alle Veränderungen,<br />deren Auswirkungen auf den menschlichen Alltag noch nicht<br />gänzlich bekannt sind, in Teilen der Bevölkerung für Angst,<br />Zurückhaltung und Rückbesinnung auf etablierte Verhaltensmuster.<br />Dieses Spannungsfeld zwischen notwendiger Innovation<br />und dem Überdenken bestehender Strukturen einerseits<br />und dem Willen, auch bewährte Vorstellungen beibehalten zu<br />wollen, ist eine Chance. Denn fortwährende sachliche Diskussionen<br />stärken den Freiheitsgedanken in der Gesellschaft.<br />1 United Nations (2018)<br />2 Avenir Suisse et al. (2018)<br />Gerade bei der digitalen Transformation sollten neue Techniken<br />nicht nur deshalb eingeführt werden, weil „digital“<br />einfach „hip“ ist. Bei der ein oder anderen „Nerd-Diskussion“<br />hat man den Eindruck, dass die Digitalisierung selbst der<br />eigentliche Sinn der Weiterentwicklung sei. Entscheidend ist<br />aber vielmehr, dass die digitale Transformation immer zum<br />Ziel haben muss, den Menschen zu dienen und sie bei der<br />Verwirklichung ihrer Ideen und Lebensweise zu unterstützen.<br />„Möglichst viel Freiheit für möglichst viele Menschen“ ist das<br />Credo. Optimismus, Offenheit und Vernunft sind die Leitplanken<br />für die Weiterentwicklung.
((Abb. 2 einfügen))
