N E U:Übergreifende Ziele in der Mobilitäts-Politik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. November 2017, 19:23 Uhr

Leitbild "Stadt und Region der kurzen Wege"

siehe Leitkonzept - Stadt und Region der kurzen Wege, UBA 2011

Das Französische Viertel in Tübingen gilt als gelungenes Projekt, Wohnen und Arbeiten bei reduziertem KFZ-Bestand in Einklang zu bringen.
"
Das Tübinger Stadtentwicklungsprojekt ‚Stuttgarter Straße/ Französisches Viertel’ (Start
1990/91) ist eines der wenigen Projekte im Bundesgebiet, in dem in größerem Umfang (ca.
60 Hektar) die Forderung nach einer kleinteiligen Funktionsmischung relativ konsequent umgesetzt wird." (Mobilität 2030 Tübingen, o.J.(2010)

Regionalverkehrsplan Stuttgart (RVP 2017):
Von einer Stadt und Region der kurzen Wege kann man sprechen, wenn die Voraussetzungen gegeben sind, die alltäglichen Aufgaben wie den Weg zur Arbeit und zur Ausbildung, Versorgungswege sowie den Weg zur Schule und zum Kindergarten in kurzer Zeit bewältigen zu können, ohne dazu auf ein Auto angewiesen zu sein.
Die wesentlichen Elemente einer Stadt wie auch einer Region der kurzen Wege sind eine kompakte Siedlungsstruktur, Nutzungsmischung sowie die attraktive Gestaltung der öffentlichen Räume, sodass diese zum Aufenthalt einladen.

Durch die Schaffung räumlicher Strukturen der Nähe sollte Verkehr reduziert und modal auf stadtverträgliche Verkehrsmittel verlagert werden.

Vermeiden und Verlagern:
Nähe kann dazu beitragen, dass Verkehr vermieden wird. Eine wichtige Voraussetzung für Nähe ist eine kompaktere Gestaltung der Siedlung sowie eine Nähe/Mischung verschiedener städtischer Funktionen, was wiederum eine Verlagerung
des Verkehrs auf nicht motorisierte Verkehrsmittel ermöglicht.

Empirische Befunde zeigen, dass eine verdichtete und durchmischte Siedlungsstruktur lediglich eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für eine Stadt der kurzen Wege ist. Die Handlungsmotive und Präferenzen, die zu komplexen Verkehrs- und Siedlungsmustern führen, sind vielfältig und entziehen sich einer leichten Steuerbarkeit.

Das raumordnerische Leitbild der „dezentralen Konzentration“ [Polyzentralität] der 1990er-Jahre beschrieb anschaulich die ausgewogene Raumstruktur, die für eine umfassende Umsetzung „kurzer Wege“ notwendig ist.

Als walkable city gelten Städte mit etwas mehr als 30 000 Einwohnern. bzw. Arbeitsplätzen in einem urbanen Quartier mit einem Durchmesser von zwei Kilometern.

Wirksame Raumwiderstände erfährt der MIV [derzeit] in den Verdichtungsräumen, sowie aufgrund intensiv genutzter Autobahnen auf langen Distanzen.

In den MiD-Daten (MiD: empirische Untersuchung "Mobilität in Deutschland", 2008) ist erkennbar, dass die jüngere Generation in den Städten Träger der Veränderung weg von der Pkw-Nutzung ist. Als Motive werden ein stärkeres Fitness- und Körperbewusstsein (Rad fahren) und ein kommunikativer, kreativer Lebensstil sowie geringere Einkommen und veränderte Konsumprioritäten vermutet.

Ein hoch differenzierter Arbeitsmarkt und die Konzentration von Einzelhandel und Dienstleistungen verstärken jedoch anhaltend das Erfordernis zu weiten Wegen.

Eine höhere Transparenz der Wohn- und Mobilitätskosten kann positiv wirken (z.B. „Wo-Mo-Rechner“).

Weiterhin würde eine generelle Entschleunigung des Verkehrs einen Beitrag leisten, die Attraktivität kurzer Wege zu erhöhen, weil der Zeitaufwand für lange Wege steigt.

Das Freiburger Beispiel zeigt (Vauban), dass die räumliche Entkoppelung von Wohnung und MIV-Stellplätzen sehr positiv wirkt.

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Wohnortnaher Zugang zum Öffentlichen Verkehr

Der Stau lässt sich am besten vermeiden, wenn Pendelstrecken gar nicht erst mit dem MIV begonnen werden.

Mobilitätszentren als Umstiegspunkte

Falls Wegstrecken mit MIV nicht vermeidbar sind gilt es, Gelegenheiten zu schaffen, auf den sanften Verkehr zu wechseln.

Multimodale Mobilität

Jeder Verkehr ist Multimodal und sei es nur der Weg hin und vom MIV. Den sanften Mobilitäts-Anteil gilt es zu steigern.

Copenhagenize-it

Dem Verkehrsträger Fahrrad sollte Priorität gegeben werden durch entsprechende Infrastruktur und Vorrang bei der Verkehrslenkung. Eine positive Wirkung wird erzielt mit einer prallelen stetigen und graduellen Limitierung des MIV ergänzt um Parkraumbewirtschaftung.
siehe Wikipedia Copenhagenize-Index

Modellregion Rhein-Neckar

Die Metropolregion Rhein-Neckar wird (zusammen mit der Region Rhein-Main-Taunus) als positives Beispiel genannt für Propagierung des Leitbildes "Region der kurzen Wege". [Regionalverkehrsplan Stuttgart (RVP 2017), S. 85]

Forschungsfeld: MIV-befreiter Lebensmittel-Einkauf

Beispiel Zürich Sihlcity: Eine Verkehrserzeugung durch ein neues Shopping Center wurde durch ein sog. Fahrtenmodell limitiert: Grundidee ist, dass „VerkehrserzeugungsKontingente“ für einen bestimmten Zeitraum festgelegt werden. Es gibt strikte für den Betreiber: maximal 8 800 Fahrten pro Tag sowie ein Parkplatzpool von maximal 850 Plätzen.

Im Fokus standen eine weiter verbesserte ÖV-Erschließung sowie ein breites Spektrum für Nahmobilitätsangebote, z.B. Bringedienste auf Fahrradbasis.

Die Einkaufsmobilität ist von besonderer Bedeutung für einen verkehrssparsamen Lebensstil.

Um den Trend der Auflösung von Zentren entgegenzuwirken, haben zahlreiche Städte Konzepte entwickelt, den Einzelhandel in der Innenstadt und in den Stadtteilzentren zu halten („Zentrenkonzepte“). Beispiele hierfür sind der Masterplan Einzelhandel Dortmund  und der Stadtentwicklungsplan (STEP) Zentren in Leipzig

[Regionalverkehrsplan Stuttgart (RVP 2017), S. 88ff.]

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siehe auch:

- Transferstelle Mobilitätsmanagement (NRW) - http://www.mobilitaetsmanagement.nrw.de/cms1/index.php

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