Während der Phase 1 erfolgt die initiale Beschäftigung mit den als relevant betrachteten Orten. Hierfür werden verschiedene Untersuchungs-, Darstellungs- und Kommunikations-, und Evaluationsformate entwickelt, getestet und weiterentwickelt. Die Phase 1 findet in einem zunächst weitgehend abgeschlossenen Team statt. In Phase 2, die auf Basis der Erfahrungen und Evaluation von Phase 1 konzipiert wird, ist eine schrittweise Öffnung des Modellprojekts in die Heidelberger Stadtgesellschaft vorgesehen. Die Methodik aus Phase 1 wird hier verstetigt und skaliert hinsichtlich Teilnehmern und untersuchten Orten. Darüberhinaus werden an den untersuchten Orten zusätzlich verschiedene Interventionen, die die jeweilige sozialräumliche Struktur und Praxis beeinflussen sollen, konzipiert und durchgeführt. Die Ergebnisse aus Phase 1 und Phase 2 dienen wiederum als Grundlage für die Konzeption eines neuen „Idealen Ortes“ mit dem Arbeitstitel „Heimatmuseum“, der die verschiedenen Aktivitäten des Modellprojekts an einem zentralen Punkt in der Stadt Heidelberg zusammenführen soll und verschiedene Formate aus den Disziplinen Kultur, Bildung, Soziale Arbeit und Forschung zusammenführen soll – vor dem Hintergrund der untersuchten Orte und den dort identifizierten sozialen Praktiken. Mit einem Symposium, das die Ergebnisse des Modellprojekts inhaltlich und methodisch in der Stadtgesellschaft und Fachöffentlichkeit vorstellt und reflektiert, werden die vielfältigen Aktivitäten abgeschlossen.
====Vorarbeiten + Team-Building====
Gemeinsam mit Personen aus dem Netzwerk der Initiative Each1Teach1 und weiteren Personen wurden seit Mai 2017 mehrere Ideen entwickelt, die nun in das hier vorliegende Konzept eingeflossen sind.
====Phase 1 (ab 09/2017 bis voraussichtlich Ende 12/2017)==== ======Mapping-Prozess======
Mithilfe sowohl kollektiver als auch subjektiver Mapping-Methoden sollen wichtige Orte, die im Leben der Geflüchteten sowie Einheimischen eine Rolle spielen, identifiziert werden. Herausgefunden werden soll beispielsweise, welche Wege gegangen werden, welche Orte auf welche Weise genutzt werden, welche unterschiedlichen Bedeutungen verschiedene Orte tragen, wie unterschiedlich die gleiche räumliche Situation wahrgenommen werden kann – und welche Auswirkungen diese symbolischen Zuschreibungen auf die physisch-materielle Ausprägung der Stadt hat.
Die aus diesen Aktivitäten heraus entstehende, sich dynamisch verändernde kollektive Karte dient dann als die Grundlage für die Untersuchung der identifizierten Orte.
======Orte untersuchen und darstellen======
Anhand eines experimentellen Methodendesigns werden die identifizierten Orte „vor Ort“ untersucht und mit unterschiedlichen Medien sowie künstlerischen Mitteln dargestellt.
Danach wird eine Vergleichbarkeit hergestellt, sie werden übersichtlich aufbereitet und auf einer zunächst nur intern zugänglichen digitalen Plattform (Wiki, Karte) veröffentlicht.
======Ergebnisse zusammenfassen======
Die Ergebnisse werden nochmals unter sowohl inhaltlichen als auch methodischen Gesichtspunkten abschließend aufbereitet und zusammengefasst, evaluiert und dienen dann als Grundlage für die Konzipierung der Forschungs- und Interventionsformate aus Phase 2, die das Modellprojekt verstetigt, skaliert und in die Stadtgesellschaft hinein öffnet.
====Phase 2====
In Phase 2 laufen Mapping-Prozess und Orts-Untersuchung weiter, werden jedoch durch transformative Formate ergänzt.
======Urbane Interventionen======
Auf Grundlage der Untersuchungen und Erfahrungen aus Phase 1 werden kollaborativ mögliche urbane Interventionen an den Orten konzipiert und durchgeführt. (Beispiele?)
Danach werden die Veränderungen sowie mögliche Wirkungen dokumentiert.
======Heimatmuseum======
Die Konzeption und Realisierung des Heimatmuseums erfolgt auf Grundlage der vorher durchgeführten Untersuchungen und Interventionen. Es soll verschiedene Formate aus Kultur, Bildung, Sozialer Arbeit und Forschung zusammenfassen, die vor dem Hintergrund der thematisierten inhaltlichen Aspekte (siehe oben) konzipiert werden. Das Gebäude soll als experimentelle bauliche Struktur auf Veränderungen während Phase 2 dynamisch reagieren können, optional kann es auch als mobile Struktur ausgeführt werden.
======Symposium (ggf. als integraler Bestandteil der Reallabor-Abschlusskonferenz)======
Das Symposium dient als großer öffentlicher Abschluss. Das Modellprojekt soll hier inhaltlich und methodisch reflektiert und evaluiert werden. Verschiedene Referenten aus Forschung und Praxis sollen neben den ursächlich Betroffenen, nämlich geflüchteten Personen – sollen sich daran beteiligen und in Form von Vorträgen, Workshops etc. zu Absichten, Inhalten und Methoden qualitativer bzw. partizipativer Methodiken, Migrations- und Stadtforschung, Governance, Sozialwissenschaften etc. gemeinsam dafür sorgen, dass das Modellprojekt in Stadtgesellschaft, Politik und Fachwelt hineinwirkt und Grundlage für weitere Diskurse, Forschungen, Aktionen und Projekte wird.
Das Symposium kann selbstverständlich auch modifiziert und integraler Bestand-teil der Reallabor-Abschlusskonferenz werden – sofern der Rahmen der Reallabor-Abschlusskonferenz geeignet ist und die zulässt.